
Klima- und Energiefonds: „wichtiger Vorstoß“
Damit ist die Zeit vorbei, in der das Thema Bauteilaktivierung eine Domäne innovativer Architekten und Planer war, die vor allem zukunftsweisende Projekte im größeren Stil mit dieser genialen Methode ausstatteten. Über Bauwerke öffentlicher Träger, die vor allem auf Einsparungen von Heiz- und weiteren Gebäudekosten aus waren, breitete sich die Thermische Bauteilaktivierung via Architektenhäuser mit erstklassiger Wohnatmosphäre und Vorzeigebauten immer weiter aus.
Thermische Bauteileaktivierung
„Mit dem Vorstoß des Klima- und Energiefonds wird die Verbreitung der Thermischen Bauteilaktivierung nun rasant vorangehen.“
– Sebastian Spaun (VÖZ)

„Seit einigen Jahren ist die Bauteilaktivierung als die günstigste und klimafreundlichste Heiz- und Kühlmethode auch im sozialen Wohnbau angekommen“, betont daher Sebastian Spaun. Für ihn kommt das Engagement des Klima- und Energiefonds gerade recht: „Mit dem Vorstoß des Klima- und Energiefonds wird die Verbreitung nun rasant vorangehen“, freut sich der Experte.
Thermische Bauteilaktivierung: Heizen und Kühlen mit Beton
Dazu passt das Ziel des Fonds perfekt: Kern des Programms ist es nämlich, Planungsdienstleistungen für Geschoßwohngebäude mit der optimierten Nutzung erneuerbarer Energie zu beauftragen, bei der das Heizen und Kühlen von Räumen auf Basis der Bauteilaktivierung abläuft.

Auch Stefan Schleicher, Professor am Wegener-Zentrum für Klima und globalen Wandel an der Universität Graz, ist begeistert. Prof. Schleicher fungiert als Berater des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung in Wien – und sieht die Entscheidung des Fonds als wichtigen „Meilenstein für Österreichs Klimaschutz“, wie er sagt: „Darauf warte ich bereits seit Jahren, jetzt ist es endlich so weit, die Bauteilaktivierung ist nicht nur ein wesentlicher Baustein für die Energieautarkie ganzer Stadtquartiere, sondern sorgt auch für eine wohlige Strahlungswärme oder -kühle. Klimaanlagen im Wohnbau werden mit dieser einfachen Technologie obsolet – ein Mehrwert für alle.”
Klimaziele: Ambitionierte Vorgaben
Auf den ersten Blick erscheinen die Vorgaben zum Klimaschutz ambitioniert: Der Gebäudebestand im Land muss bis 2040 CO2-neutral werden. Klar also, dass der Klima- und Energiefonds auf die Betonbranche setzt – und als Impulsgeber die Bauteilaktivierung tatkräftig forcieren möchte.
Die Thermische Bauteilaktivierung ist freilich nicht das einzige Instrument, das die österreichische Baubranche im Hinblick auf die klimanneutrale Zukunft zu bieten hat. „Das Erreichen der Klimaziele gelingt uns nur mit der Verringerung des Gesamtenergieverbrauchs“, ist sich daher Sebastian Spaun sicher, „wie auch mit dem Einsatz von erneuerbaren Energieträgern.“
Das große Plus der Bauteilaktivierung bringt er noch einmal auf den Punkt: „Beton als natürlicher Baustoff bietet sich aufgrund seiner Speicherfähigkeit perfekt an, die Technologie ist so simpel wie eine Fußbodenheizung und die zahlreichen Referenzen versprechen eine starke Zukunft.”
Gesamte Branche überzeugt: „TBA“ eröffnet die Klimazukunft
Zur stärkeren öffentlichen Wahrnehmung des Themenkomplexes haben sicher auch die Informationskampagnen von Beton Österreich beigetragen. Ob Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) oder Verbands Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) – sämtliche Verbände, Vereine und Organisationen innerhalb der Branche haben sich dem Thema verschrieben – etwa mit dem hilfreichen Planungsleitfaden, der kostenlos zum Download zur Verfügung steht. Kein Wunder – denn die Thermische Bauteilaktivierung hat längst den Sprung geschafft vom internen Lieblingsthema der Baubranche hin zum gesamtgesellschaftlichen Diskurs. Und das wird durch diese Entwicklung noch weiter verstärkt. Es wird Zeit!