Bewusstsein schaffen
Boden ist wie Wasser und Luft eine natürliche Ressource, mit der sorgsam umgegangen werden muss. Gleichzeitig bringt die Versiegelung von Böden Probleme mit sich, sei es den Verlust von Grünland, die Verhinderung der Versickerung von Regenwasser oder Hitzeinseln in der Stadt. Der Baustoff Beton kann wesentlicher Teil der Lösung sein, wenn es darum geht, weniger Flächen zu verbrauchen. Denn Beton ermöglicht platzsparendes Bauen und reduziert so den Bodenverbrauch.
Um mehr Bewusstsein für die Ressource Boden zu schaffen, ist Beton Dialog Österreich eine Kooperation mit dem Architekturzentrum Wien (Az W) eingegangen: „Boden für Alle“ ist der Titel der aktuellen Ausstellung, die nicht zuletzt der Frage einer weitreichenden und mutigen Bodenpolitik nachgeht. „Mit der Ausstellung ‚Boden für Alle‘ rückt das Az W ein wichtiges Thema ins Zentrum und schafft die Grundlage für mehr Diskussion über die Ressource Boden, an der wir uns aktiv beteiligen. Denn Beton kann Teil der Lösung für effektive Maßnahmen gegen den Klimawandel sein“, beschreibt Thomas Mühl, Vorstand von Beton Dialog Österreich, die Motivation hinter der Zusammenarbeit.
Nach einer rückläufigen Entwicklung stieg der Bodenverbrauch in Österreich 2019 wieder deutlich an, wie auch die Untersuchungen des Umweltbundesamtes bestätigen. Auch im Jahr 2020 wurden in Österreich täglich rund vier Hektar oder umgerechnet eine Fläche von sechs Fußballfeldern dauerhaft versiegelt. In Österreich gibt es immer weniger unbebauten Boden. Die Az W-Ausstellung fragt daher unter anderem, was man tun kann, um naturbelassene Flächen zu erhalten und die wertvolle Ressource Boden zu schützen. Sie macht aber auch die Potenziale von nachhaltigen Bauweisen und die Rolle von natürlichen Baustoffen sichtbar.
Beton ist ein Flächensparmeister
Beton wird fälschlicherweise oft als Synonym für die Verbauung von Flächen genannt. Mehr als jeder andere Baustoff ermöglicht Beton das Bauen in die Höhe oder in die Tiefe anstatt in die Fläche. War es früher gang und gäbe, vor jedes eingeschossige Einkaufszentrum, das in die grüne Wiese gebaut wurde, auch noch einen großen Parkplatz zu setzen, hilft Beton, Grünland zu sparen: mehrgeschossige Bauten, Unterkellerungen für Tiefgaragen oder das Dach für Begrünung vielleicht sogar Sportanlagen nützen, sind die Schlagworte dazu. All das hilft dabei, mit der Ressource Boden sorgsam umzugehen. Gerade wegen seiner Festigkeit, Formbarkeit und Dauerhaftigkeit ist Beton hier der ideale Baustoff. Der Einsatz von Beton als besonders langlebigem und speicherfähigem Baustoff ermöglicht nicht nur maßgeschneiderte und multifunktionell nutzbare Bauten, sondern sichert auch deren energieeffizienten Betrieb.
Der Baustoff Beton ist zudem ideal dazu geeignet, Grünräume in Städten vielfältig auszuformen. Urbane Plätze und Wege lassen sich mit Betonpflastersteinen und Drainbeton so gestalten, dass Regenwasser nicht ungenutzt in die Kanalisation abfließt. Wasser kann zum Großteil direkt vor Ort versickern und zur Bewässerung von Grünflächen, Pflanztrögen und Baumgruben genutzt werden. Zusätzlich kühlt die Verdunstung des Wassers die Umgebung.
Hier einige Beispiele für einen schonenden Umgang mit der Ressource Boden durch den Einsatz von Beton:
- Multifunktionaler Gewerbebau der BUWOG im Rahmen des Stadtentwicklungsgebietes Rivus: https://literatur.zement.at/themen/5-hochbau/6270-alles-in-einem
- Skygarden in Seoul:
https://literatur.zement.at/themen/29-architektur/4852-mitten-im-stadttumult-mit-viel-gruen - Lenau-Terrassen im Stadtentwicklungsgebiet „Grüne Mitte Linz“:
https://literatur.zement.at/themen/5-hochbau/4950-zentrumsnah-urban-und-lebenswert