Baupreis
Der Niederösterreichische Baupreis 2022 stellt einmal mehr unter Beweis: Beton ist Teil der Lösung, die ausgezeichneten Projekte haben alle eines gemeinsam: Nachhaltigkeit, Langlebigkeit, Design und Energieeffizienz zeichnen die Bauvorhaben aus.
Der NÖ Baupreis wurde 2006 auf Initiative der Landesinnung Bau und des Landes Niederösterreich ins Leben gerufen. „Das Niveau der eingereichten Projekte ist beeindruckend, die Qualitätsdichte war enorm und hat uns vor eine schwierige Aufgabe gestellt“, betonte Jury-Vorsitzender und Landesbaudirektor Walter Steinacker. Der Sieger erhält 10.500 Euro, der Zweitplatzierte 7.500 und für Platz drei gibt es 4.500 Euro. Partner und Sponsoren des NÖ Baupreises sind die Landesinnung der Bauhilfsgewerbe NÖ unter der Leitung von Landesinnungsmeisterin Irene Wedl-Kogler, die Fachvertretung der NÖ Bauindustrie mit Stefan Graf sowie ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich.
Anton Glasmaier, Vorstandsvorsitzender von Betondialog Österreich, BDÖ, gratuliert den Preisträgern und zeigt sich begeistert von den zukunftsweisenden Projekten: „Ökologie und Nachhaltigkeit stehen im Fokus bei den 80 eingereichten Projekten. Für uns eine besondere Freude, dass bei allen Preisträgern Beton eine entscheidende Rolle spielt.“
Den ersten Platz erhielt das Betriebsgebäude der Hopferwieser + Steinmayr Installations GmbH in Amstetten. Zum Heizen und Kühlen wird die Speichermasse der konstruktiv ohnehin notwendigen Betonbauteile genützt. Im Winter erfolgt das Heizen zu 80 Prozent über den Fußboden und zu 20 Prozent über die Decke. Die Kühlung im Sommer erfolgt exakt im umgekehrten Verhältnis: zu 80 Prozent über die Decke und zu 20 Prozent über den Fußboden. „Geheizt wird energiesparend mit einer 65 kW Grundwasserwärmepumpe, gekühlt wird passiv mittels Brunnenwasser, welches mit einer einfachen 2,5 kW Pumpe über einen Wärmetauscher geführt wird und die Betondecken und Fußböden aktiviert. Den Strom liefert eine 40 kWp Photovoltaikanlage am Dach der Lagerhalle“, erläutert Peter Steinmayr. Alle konstruktiven Elemente im Innenbereich wurden in sandgestrahltem Sichtbeton ausgeführt. Architekt Jörg Stadlbauer: „Als Ausdruck der Stärke und Modernität des Unternehmens, die sich im Gebäude widerspiegeln sollen, haben wir uns für den Baustoff Beton entschieden.“
Das Headquarter Deltabloc wurde mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Der international tätige Hersteller von Fahrzeug-Rückhaltesystemen aus Beton und Stahl, macht den Werkstoff Beton zum entwurfsbestimmenden Material und das Gebäude damit zur gebauten Corporate Identity des Konzerns. Entlang einer frequentierten Bundesstraße errichtet, setzt der zweigeschoßige, riegelartige Baukörper mit eleganten hellen Betonlisenen, die dazwischenliegende dunkle Pfosten-Riegel-Glasfassade kontrastierend und beschattend, einen markanten architektonischen Akzent. Das ökologische Haustechniksystem auf Wärmepumpenbasis sorgt mit Bauteilaktivierung und Kühlung der abgehängten Decken für ein behagliches Raumklima. Innen wie außen hochwertig umgesetzt, überzeugt das neue Headquarter mit technischen, funktionellen und ästhetischen Detaillösungen und setzt neue Maßstäbe im Bau von Betriebsgebäuden.
IST Austria Chemistry Lab 5 erhielt den Sonderpreis. Konzipiert als U-förmiger Baukörper, der sich nach Osten öffnet, ergänzt das Chemistry Lab 5 Building die internationale Forschungsanstalt für naturwissenschaftliche Grundlagenforschung der IST Austria in Klosterneuburg um ein weiteres Gebäude. Geprägt von rötlich eingefärbten Sichtbetonflächen, horizontalen Fensterbänderungen und großzügigen Terrassen als Aufenthaltszonen im Freien, erfüllt der Neubau neben seinen architektonischen Qualitäten höchste Nutzeranforderungen und ist darüber hinaus eine bewehrungstechnische Sonderlösung für die spektroskopische NMR-Technologie. Und auch hier überzeugte der Baustoff Beton mit seinen Stärken: Betonfertigteile und Bauteilaktivierung ermöglichen das ökologische Vorzeigeprojekt.
„Die ausgezeichneten Projekte beweisen einmal mehr die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Beton – für uns als BDÖ zugleich Brücken in Richtung CO2-freie Zukunft, bemerkenswert aber zugleich das breite Know-how der Planer und Ausführenden“, so Glasmaier.