4 Gebaeude MA 48 Simmering Recyclingbeton c Stefan Seelig

Erstes Gebäude der Stadt Wien aus Recyclingbeton setzt neue Maßstäbe beim nachhaltigen Bauen

Kreislaufwirtschaft

Die Anfang Mai eröffnete klimafitte Unterkunft für die Mannschaft der orangen „48er“ nimmt eine Vorreiterrolle in Sachen Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz ein. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet auch der kreislauffähige Baustoff Beton.

In Wien-Simmering wurde Anfang Mai ein modernes Gebäude für 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MA 48 – Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark – feierlich eröffnet. Das Besondere daran: Der zweigeschossige Bau gilt ab sofort als erstes öffentliches Bauwerk der Stadt Wien, das aus Recyclingbeton errichtet wurde. Damit leistet die Stadt Wien einen wichtigen Beitrag zum Einsatz nachhaltiger Baustoffe bei ihren Bauobjekten. „Die MA 48 hat mit dem ersten Gebäude der Stadt Wien aus Recyclingbeton gezeigt, was machbar ist. Wir denken bei Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung weiter und wollen mit unserem neuen Gebäude eine Vorreiterrolle für Kreislaufwirtschaft beim Bauen einnehmen. Im besten Fall werden zukünftig Bauschutt und Betonabbruch direkt in Wien oder im nahen Umland aufbereitet und wieder in Wiener Bauwerken eingesetzt“, so Andreas Kuba, stellvertretender Leiter der MA 48.

Strenge ökologische Anforderungen standen bei diesem Bauvorhaben klar im Vordergrund: Einer davon war der Einsatz des kreislauffähigen Baustoffs Beton. „Beton wird als Baustoff in Österreich bereits vollständig recycelt. Damit leistet die Branche einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenschonung. Die Kreislauffähigkeit ist aber nur einer von vielen Vorteilen, mit denen der Baustoff Beton langfristig in der Ökobilanz von Gebäuden punktet. Er ist auch ein hervorragender Energiespeicher, extrem belastbar und langlebig – und damit die logische Wahl für den Bau eines öffentlichen Auftraggebers, dessen Kernkompetenz im Umweltschutz liegt“, so Christoph Ressler, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Beton Dialog Österreich und Geschäftsführer des Güteverbands Transportbeton.

Mehr als 400 Tonnen Primärrohstoffe gespart

Insgesamt wurden im Gebäude rund 1.500 mBeton verarbeitet, die durchschnittliche Recyclingquote betrug je nach Betongüte zwischen 15 und 20 Prozent. Damit wurden insgesamt ca. 450 Tonnen Recyclingmaterial als Ersatz für den Primärrohstoff wiederverwertet und im Kreislauf geführt. Auch bei der Betonlieferung setzte man auf Nachhaltigkeit: Diese erfolgte auf kurzen Transportwegen von den lokalen Betonherstellern Transportbeton GmbH (Hauptlieferant) und Wopfinger Transportbeton GmbH. Da der Einsatz von Recyclingbeton in diesem Bauwerk eine Premiere feierte, wurde er durch die MA 39 – Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle – einem strengen Monitoring unterzogen. Die Betongüte wurde sowohl beim Einbau als auch am fertigen Bauwerk geprüft. Dafür wurden u. a. Proben entnommen und im Labor untersucht. Die Dokumentation der begleitenden Betonprüfungen dient als Grundlage für zukünftige Einsatzmöglichkeiten von Recyclingbeton bei den Gebäuden der Stadt Wien.

Gesamtheitlicher Nachhaltigkeitsansatz

Dass der gesamtheitliche Nachhaltigkeitsansatz bei der Planung und Ausführung von Bauobjekten aus Beton bereits gang und gäbe ist, bestätigt Gottfried Baumgartner, geschäftsführender Gesellschafter der HD Architekten ZT GmbH, der für dieses Objekt verantwortlich zeichnet: „Kreislaufwirtschaft ist im Bauwesen schon lange gelebte Praxis. Schließlich ist es im Interesse von Planenden, Auftraggebern und Ausführenden, Ressourcen zu schonen und möglichst wenig Material zu verbrauchen. Das ist aber nur ein Baustein, um zukunftsfähige Bauwerke zu schaffen. Wir müssen Ressourcen vor allem länger und effizienter nutzen, indem wir sie wiederverwenden und im Kreislauf halten. Beton macht das möglich – ohne unseren Gestaltungsspielraum als Planer einzuschränken.“

Das ressourcenschonende Gebäude der 48er punktet nicht nur durch den durchgehenden Einsatz von Recyclingbeton: Die ökologische Warmwasserversorgung erfolgt durch die thermische Grundwassernutzung als Wärmequelle in Kombination mit einer Wärmepumpe. Die Lüftungsanlage im Haus ist außerdem mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet. Das Haus verfügt über großzügige Sozial- und Sanitärräume für 250 Mitarbeitende, Büros, Besprechungszimmer, Garderoben, Trockenräume sowie Technik- und Nebenräume und wird u. a. durch eine PV-Anlage am Flachdach mit einer Leistung von 15 kWp mit Strom versorgt. Zwölf E-Ladestationen mit jeweils 22 kW für Dienstfahrzeuge sowie eine großflächige Grünfassade an der Ost- und Südseite des Objekts runden den nachhaltigen Charakter des neuen Aufenthaltsraums der MA 48 in Wien-Simmering ab.

Über die 48er

Die zentralen Aufgaben der Wiener Magistratsabteilung 48 – Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark sind die Sicherstellung der kommunalen Abfallwirtschaft, einer sauberen Stadt und sicherer Verkehrsflächen bei winterlichen Verhältnissen. Mit rund 3.000 Mitarbeiter*innen zählen die 48er zu den größten Magistratsabteilungen der Bundeshauptstadt. Zu ihren Aufgaben kommen neben der Müll- und Altstoffsammlung die Mistplätze, die Abfallbehandlung – wie das Betreiben einer Biogasanlage und der Deponie Rautenweg – aber auch die WasteWatcher, die Abschleppgruppe, die öffentlichen WC-Anlagen sowie der Fuhrpark der Stadt Wien, der 48er-Tandler, die Abfallberatung und das Zentrale Fundservice. Das Sauberkeitsangebot umfasst 470.000 Restmüll- und Altstoffbehälter, 21.000 Papierkörbe, 3.900 Hundekotsackerlspender, 1.200 freistehende Aschenrohre, 13 Mistplätze und 4.400 öffentliche Standorte für die getrennte Sammlung. Die orangen 48er leisten mit ihrem breiten Leistungsportfolio nicht nur einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Daseinsvorsorge, die Wiener Abfallwirtschaft gilt auch europaweit als Vorreiter und Aushängeschild. Mehr Informationen: www.abfall.wien.at

Rückfragehinweis:
Sandra Holzinger
Mediensprecherin „die 48er“
01 4000 48283
sandra.holzinger@wien.gv.at
www.abfall.wien.at

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Über Beton Dialog Österreich

Beton Dialog Österreich (BDÖ) ist eine Interessensgemeinschaft von Zement-, Betonfertigteil- sowie Transportbetonherstellern in Österreich. Ziel des BDÖ ist es, die Bedeutung des kreislauffähigen Baustoffs Beton für umwelt- und klimagerechtes Bauen sowie die bisher erreichten Fortschritte der Branche bei der CO2-Reduktion in der Öffentlichkeit zu verankern. Mehr Informationen: www.betondialog.at

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Pressetext

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Credits

Fotos, Abdruck honorarfrei

1: Andreas Kuba, stellvertretender Leiter der MA 48 – Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark © Bubu Dujmic
2: Christoph Ressler, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Beton Dialog Österreich © derfritz
3: Gottfried Baumgartner, geschäftsführender Gesellschafter der HD Architekten ZT GmbH © Marko Mestrovic
4: Das neue Gebäude der MA 48 ist das erste Bauwerk der Stadt Wien aus Recyclingbeton © Stefan Seelig

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